📸 Stefan Meißner; NFTS
Ein neuer Weg für die Marienfelder Allee: Gemeinschaft, Engagement und (sichere) Mobilität?
Am vergangenen Sonntag trafen sich Anwohner*innen der Marienfelder Allee mit lokalen Initiativen aus Tempelhof-Schöneberg, um über die Marienfelder Allee zu sprechen.
Die Teilnehmenden haben durch Vorträge bestehender Gruppen den Ist-Zustand der Marienfelder Allee erfahren, das geltende Mobilitätsgesetz erörtert und gemeinsam eine erste Diskussion über zukünftige Möglichkeiten gestartet.
Wenn Sie nicht vor Ort dabei sein konnten, kommen Sie ins Stadtteilzentrum. Dort liegen die Präsentationen zum Nachlesen aus.
Nach den Vorträgen wurden mehrere Ideen formuliert, die die nächsten Schritte sein könnten. Unter anderem wurde der Bedarf an weiteren Informationsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen betont, um den aktuellen Stand und die Planungen für die Marienfelder Allee transparent zu machen. Besonderes Interesse galt dabei der Schaffung einer Radverkehrsanlage, der Einrichtung einer temporären Spielstraße als Nachbarschaftsstraße, der Möglichkeit eines Mobility Hubs und eines Zebrasteifens. Diese Vorschläge zielen darauf ab, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, die Lebensqualität zu verbessern und die Marienfelder Allee in einen lebendigen und einladenden Ort zu verwandeln.
Für die Zusammenfassung der Vorträge hier klicken
Kurzzusammenfassung der Vorträge:
Die präsentierten Vorträge der Ökumenischen Umweltgruppe Lichtenrade, der ADFC Stadtteilgruppe Tempelhof, dem Bündnis temporärer Spielstraßen und des Netzwerks Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg (NFTS) haben Themen wie die Verbesserung der Radinfrastruktur, die Etablierung temporärer Spielstraßen in Nebenstraßen bis hin zu weiteren aktuellen Aktivitäten der Ökumenischen Umweltgruppe beleuchtet. So beschäftigt sich diese Umweltinitiative nicht nur mit Radverkehrsanlagen, sondern auch mit Foodsharing geretteter Lebensmittel und gemeinsamen Kochaktionen des „LebensMittelPunkt Lichtenrade“. Das NFTS beleuchtete ebenfalls, wie Initiativen und Bündnisse erfolgreich arbeiten können. Die anschließenden Diskussionen zeigten die Interessen und die Bereitschaft zur aktiven Mitgestaltung des eigenen Kiezes auf.
Im März 2021 wurde die neue Fassung des Standentwicklungsplans Mobilität und Verkehr (StEP MoVe) veröffentlicht. Ziel ist, die im Straßenverkehr schwerverletzen und getöteten Menschen „auf Null“ (Vision Zero) zu reduzieren. Der Stadtentwicklungsplan stuft die Marienfelder Allee als Hauptverkehrsstraße ein. Damit finden §§ 43 und folgende des Mobilitätsgesetzes hier Anwendung. Das Mobilitätsgesetz wurde schon 2018 verabschiedet und ist das erste Landesgesetz Deutschlands, dass die klimafreundliche Mobilität fördern soll. Spezieller Fokus liegt auf der Förderung des Umweltverbunds bestehend aus Fußverkehr, Radverkehr und dem ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr).
Die Teilnehmenden erfuhren, dass die Marienfelder Allee Teil des Radverkehrsnetzes Berlin im Radergänzungsnetz ist und damit einhergehend der Umsetzungsbeginn für eine Radverkehrsanlage schon 2025 erfolgen müsste. Ob das wirklich geschieht, wurde von den Vortragenden angezweifelt, weshalb vom NFTS die Wichtigkeit betonte wurde, Druck von unten aufzubauen. Zuständig für die Umsetzung des Radvorrangnetzes und des Radergänzungsnetzes ist die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klima, Umwelt (SenMVKU). Eine Anwohnerin schilderte für den ADFC, dass der motorisierte Verkehr in den letzten 30 Jahren extrem zugenommen habe, insbesondere der Lastkraftverkehr. Die Belastung für die anwohnenden Menschen ist gewachsen. Radfahrer*innen sind durch die hohe Verkehrsdichte und nichtvorhandener Radwege außerordentlich gefährdet.
Hier können Sie sehen, dass in Marienfelde mehr als die Hälfte der Menschen gar kein Auto besitzt: Autokarte Berlin: In diesen Kiezen gibt es die meisten Autos
Die Beteiligten wurden von den Vortragenden dazu aufgerufen, sich aktiv einzubringen und die Gestaltung ihres Umfelds mitzugestalten. Die Veranstaltung endete mit einem Aufruf zur Zusammenarbeit und zum Engagement für die eigenen Interessen.
Haben auch Sie Interesse sich über die Planungen der Marienfelder Alle zu informieren oder mitzugestalten?
Schreiben Sie eine Mail an hallo@stz-marie-li.de und Sie erhalten rechtzeitig Informationen zu kommenden Veranstaltungen.
Danke an alle Teilnehmenden und Vortragenden. Ihr Engagement und Ihre Ideen sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Umsetzung einer gerechten Marienfelder Allee, die den Bedürfnissen einer wachsenden Stadt gerecht wird. Das Bündnis steht erst am Anfang, das durch gemeinsame Arbeit und des Engagements der Anwohnenden gestaltet wird.
ADFC Tempelhof
Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg
Bündnis Temporäre Spielstraßen
Ökumenische Umweltgruppe Lichtenrade
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